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Welches Smartphone mit welchem Tarif wählen?

Bei Smartphones führen meist alle Wege zu einem Vertrag. Zumindest, wenn man dem Tarifrechner und Handyvergleich von deinhandy.de Glauben schenken mag. Hier wird laut Betreiber nämlich die gesamte Welt der Tarife und Verträge durchforstet und dem Kunden beziehungsweise Besucher stets der optimale Vertrag inklusive des optimalen Handys binnen maximal zwei Sekunden präsentiert. Und das sogar völlig kostenlos! Dieser „Wegweiser“ klingt also nach einer wirklich sinnvollen Hilfestellung, denn um durch die hiesige Vertragslandschaft wirklich aller Anbieter zu durchzublicken, die diversen Bezeichnungen korrekt zu deuten und anschließend auch noch ein passendes Smartphone unter den Abertausenden Hightech-Handys von heute zu finden, kann nicht nur viel Zeit, sondern auch einige Nerven kosten! Doch ist der Wegweiser tatsächlich so transparent, wie es der Betreiber verspricht? Diese und viele weitere Fragen klären die folgenden Zeilen.

Grundsätzliches zur Arbeitsweise

Die Bedienung des Wegweisers ist denkbar einfach: In fünf Schritten werden dem Besucher allgemeine sowie konkrete Fragen gestellt, die sowohl auf die Nutzungsgewohnheiten von Internet und Mobilfunk als auch auf die Eigenschaften des Handys, etwa dessen Bildschirmdiagonale und Betriebssystem, abzielen. Als Antworten werden stets mehrere Punkte zur Auswahl vorgegeben – das manuelle Eingeben von Zahlen, zum Beispiel die gewünschte MB beziehungsweise GB-Zahl für eine Internet-Flatrate, ist nicht möglich. Als Ergebnis werden immer drei verschiedene Angebote offeriert, bei denen stets verschiedene Tarife empfohlen, häufig allerdings auch zu ein und demselben Handy geraten wird.

Vor- und Nachteile

Grundsätzlich ist der Arbeitsweise des Tarifrechners eine gute Note zuzusprechen, denn es werden durchaus viele verschiedene Optionen und Angebote miteinander verglichen und außerdem auch stets die aktuellsten Tarife in den Vergleich einbezogen. Löblich ist zudem, dass der Wegweiser nach dem Wohnort fragt – so lassen sich Funkstörungen und Netzkomplikationen ausschließen. Dass der Wegweiser grundsätzlich vertrauenswürdig arbeitet, beweist übrigens das offizielle Trusted-Shop-Siegel. Dennoch bleibt die genaue Arbeitsweise des Wegweisers ungewiss. Zudem fließen bei Weitem nicht alle Angebote des derzeitigen Tarifdschungels in den Vergleich ein! Kleine Anbieter wie Simyo beispielsweise werden gänzlich ausgespart. Und auch bei der möglichen Handywahl tun sich Lücken auf: Neben Apple, Samsung, LG, HTC, Nokia und Motorola (und deren Unterfirmen) ist die breite Konkurrenz anderer Produzenten von dem Wegweiser ausgenommen!

Der Blick auf den Prepaid-Markt

Ein generelles Problem des Wegweisers macht die Nichtbeachtung der „freien“ Verträge aus. Gemeint mit diesen freien Verträgen sind die sogenannten Prepaid-Angebote, die mittlerweile in einer erstaunlich großen Anzahl und Vielfalt bei erstaunlich vielen Anbietern, angefangen vom klassischen Mobilfunkpartner über den Discounter bis hin zum Kaffeespezialisten, zu haben sind. Zentraler Vorteil bei diesen Angeboten: Hier darf der Kunde jederzeit „kündigen“ beziehungsweise die Zahlung schlichtweg aussetzen. Denn hier gilt das Vorausbezahlprinzip: Der Kunde kann nur so viel Guthaben verbrauchen, wie er zuvor auf sein Kartenkonto geladen hat. Dies kann mittlerweile zwar auch automatisch per Lastschriftverfahren erfolgen, doch selbst bei dieser Variante darf der Nutzer durch das Ausschalten dieser Funktion ganz einfach aus dem Vertragsverhältnis aussteigen. Hier herrscht also eine weitaus größere Flexibilität als bei den diversen „richtigen“ Verträgen, die standardmäßig 24 Monatszahlungen und eventuell noch Gebühren für Freischaltung, Vertragsabschluss, Geräteverwaltung und Endrechnung verlangen. Ärgerlich ist der Nicht-Einbezug der Prepaid-Anbieter insbesondere für Personen, die ihr Handy eher selten oder nur mittelmäßig benutzen. Grundsätzlich gilt nämlich: Lediglich wer die Internet- und Gesprächsoptionen eines Vertrages voll ausreizt, ist mit einem „richtigen“ Vertrag besser als mit einer freien Variante beraten, denn die diversen Monatsrechnungen ergeben aufaddiert eine mitunter wesentlich höhere Summe, als vermutet. Hier können sich die diversen Prepaid-Anbieter oft mit weitaus günstigeren Endsummen gegenüber den zahlreichen Mobilfunkriesen à la Vodafone & Co. behaupten. Einzig und allein wer wirklich viel surft und viel telefoniert und/oder auf bestimmte Zusatzoptionen wie Musik-Flatrates, Online-Speicher und dem neuen Turbo-Datenversand LTE nicht verzichten kann, ist mit einem gebundenen Vertrag besser beraten.

Fazit

Mit dem Wegweiser ist jedem interessierten Vertragskunden ein wirklich sinnvoller und empfehlenswerter Rechner zur Seite gestellt. Auch für Personen, die schlichtweg keine Zeit haben, sich mit den zahlreichen Optionen auseinanderzusetzen, bietet die Webseite eine gute Hilfestellung. Dennoch: Wirklich sparen dürfen nur absolute Dauertelefonierer und Vielsurfer, denn ein Vergleich zu den zahlreichen Prepaid-Angeboten zeigt eindeutig, dass ein Gerätekauf samt Prepaid-Karten-Nutzung für Menschen mit geringer bis gemäßigter Handyverwendung die weitaus günstigere Alternative zum dauerhaften, unwiderrufbaren Handyspaß bei den „großen Fischen“ ist. Dennoch: Da der Wegweiser keinen müden Cent für seine Auskünfte verlangt, darf, beziehungsweise sollte dieser durchaus genutzt werden!



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